Just-in-time – Höhere Wertschöpfung in der Personalbeschaffung
Logistische Prozesse werden auf die höchst erreichbare Wertschöpfung ausgerichtet, d.h. Verfahren werden deutlich schlanker gestaltet und beschleunigt. Es werden Lösungen geschaffen, um direkt auf Nachfragen, Bedürfnisse und Abläufe zu reagieren. Eindeutige Vorteile sind die Reduzierung von Durchlaufzeiten und Lagerkosten. Insbesondere in der Produktion wird die logistische Abfolge stetig optimiert. Übertragen auf den Prozess der Personalbeschaffung scheint unsere Wirtschaft großes Potenzial zur Optimierung zu haben. Personalleiter- und verantwortliche bewegen sich auf ausgetretenen, holprigen und technisch absolut veralteten Pfaden. Schnelle Reaktions- und Fertigungszeiten, fließende Prozesse, Transparenz sind anhaltend Fremdwörter, wenn es um die Gewinnung von Personal geht.
Voraussetzung für erfolgreiche Abläufe innerhalb der Personalbeschaffung ist eine gute Infrastruktur, die durch schlichte Erreichbarkeit oder Bewerbermanagementsysteme erreicht werden kann. Ein optimaler Informationsfluss zwischen Bewerber und Unternehmen ist unabdingbar, um Interesse zu bekunden, dem Kandidaten Wertschätzung entgegen zu bringen und um ihn schlichtweg „an der Angel“ zu behalten. Allein aus Höflichkeit gehört es sich, dass ein Arbeitgeber sich bei Bewerbern für Ihr Interesse bedankt. Die Kommunikationsprozesse haben sich durch die Digitalisierung und mobilen Geräte immens beschleunigt, so dass ein spätes oder gar ausbleibendes Feedback das Interesse der Bewerber auf ein Minimum schrumpfen lässt. Von befragten Bewerbern wird heute am meisten bemängelt, dass der Bewerbungsprozess zu lange dauert. Teilweise warten Bewerber vier (!) Wochen auf eine Antwort, 30% erhalten gar keine Antwort. Können wir so leichtfertig mit Interessenten umgehen, wenn wir sie gewinnen wollen?
Flexibilität ist ein weiterer Faktor, um den Bewerbungsprozess zu optimieren. Unternehmen geben nicht mehr alleinig den Ton an, wann und wie der Bewerbungsprozess zu laufen hat. Inzwischen hat der Kandidat aufgrund der speziellen Marktsituation auf dem Bewerbermarkt einen erheblichen Einfluss auf das „wie“ und „wann“. Die Kommunikationswege werden individuell vom Kandidaten gewählt wie über eMail, SMS, WhatsApp oder das Bewerbungsgespräch findet auf Wunsch des Kandidaten auch außerhalb der Arbeitszeiten statt.
Genau wie in der Produktion wird der Prozess dem speziellen Produkt oder dem Wunsch des Kunden angepasst. Die Optimierung der Organisation von Bewerbungsprozessen wird zukünftig einen ausschlaggebenden Einfluss auf den Erfolg der Personalgewinnung haben. Das Interesse von Bewerbern zu wecken und sie dazu bewegen, eine Bewerbung zu schicken, bedarf bereits hohem Aufwand und zumeist auch höherer Kosten. Das Eintreffen der Bewerbung kann mit der Materiallieferung gleich gesetzt werden im logistischen Prozess. In der Produktion startet der Prozess in diesem Moment, im Bewerbungsprozess kommt er zum Erliegen. Die Reaktionszeiten sind enorm langsam. Als häufigster Grund wird mangelnde Zeit der Entscheider angegeben. Über die gesamte Republik wird der steigende Bedarf an Fachkräften sowie deren Mangel kundgetan. Aktuell stimmen Zielsetzung und Verhalten nicht überein. Um eine höhere Chance zu haben, dass der Kandidat sich für Sie als Arbeitgeber entscheidet, appelliere ich an die Beschleunigung Ihrer Personalprozesse. Die Erhöhung Ihrer Wertschöpfung erreichen Sie u.a. mit qualifizierten Mitarbeitern.
Corinna Horeis
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