Sommerloch – Urlaubszeit – Berufswahl
Sommerloch – Urlaubszeit – Berufswahl
Endlich Ferien! An dieses schöne Gefühl von Freiheit, Sommer, Sonne, Leichtigkeit während der Schulzeit erinnern wir uns doch gerne zurück. Der Ranzen wurde in die Ecke geknallt und für die nächsten sechs Wochen nicht wieder hervorgekramt, die Badesachen oder der Koffer wurden gepackt und dann erstmal chillen (obwohl das in den 80ern eher als „rumhängen“ bezeichnet wurde). Doch für alle Schulabgänger oder auch für alle Abgänger des nächsten Jahrgangs sind die Ferien nicht nur unbeschwert. Sie dürfen sich damit auseinandersetzen, welchen Beruf sie erlernen möchten, ob als duale Ausbildung oder als Studium, bei welchem Arbeitgeber, an welchem Standort.
Was soll ich werden?
Die Frage nach dem Wunschberuf, die im Freundebuch noch mit Lokführer, Tierarzt, Lehrer, Feuerwehrmann oder Baggerfahrer beantwortet wurde, wird auf einmal Wirklichkeit. Diese Frage scheint auch viel komplexer zu sein als auf den ersten Blick angenommen wird. In Deutschland gab es 2018 326 Ausbildungsberufe und im gleichen Zeitraum ca. 20.000 Studiengänge. Da fällt die Wahl nicht ganz so leicht. Berufswahltests, Praktika und Beratungsgespräche mit Eltern, Verwandten und Berufsberatern geben Orientierung für die passende Wahl. Die wichtigsten Entscheidungskriterien bei Jugendlichen sind zudem Arbeitsmarktchancen mit dem ausgeübten Beruf, Einkommensentwicklung, Aufstiegschancen, Arbeitszeiten sowie die Zusammenarbeit im Team.
Von der Lehre zur Karriere[*]
Der Anteil der Studienanfänger (steigende Tendenz) ist quasi gleich hoch wie die Anzahl abgeschlossener Ausbildungsverträge (fallende Tendenz). Im September 2018 waren über 57.000 Ausbildungsstellen unbesetzt, was einen Anstieg zum Vorjahr von 18% bedeutete. Diese hohe Anzahl an offenen Ausbildungsangeboten ist alarmierend hoch. Wenn die Schulpflicht endlich hinter sich gelassen wurde, ist der Tatendrang ins Arbeitsleben einzusteigen zumeist groß. Dabei ist ein guter Ausbildungsplatz viel wert, sowohl für die Auszubildenden als auch für die Arbeitgeber. Die Unternehmen haben die Attraktivität der „eigenen“ Mitarbeiter für sich wieder neu entdeckt und locken mit verführerischen Angeboten: flexible Gleitzeitmodell, eine höhere Ausbildungsvergütung, verantwortungsvolle Aufgaben bereits während der Ausbildung, Firmenevents, Respekt, gute Aufstiegschancen, kollegiales Umfeld u.v.m. Diese Firmen erfüllen die Wünsche der Schulabgänger in vollem Umfang. Betriebe, die ihre Azubis immer noch zum Kaffeekochen, Akten schichten und als Packesel abstellen, um dabei unzählige Überstunden zu produzieren, dürfen sich über Ausbildungsabbrecher oder schlechte Bewertungen nicht wundern. Ein Auszubildender ist keine billige Arbeitskraft, sondern die lohnenswerte Investition in die Zukunft. Kaffeekocher werden Ihr Unternehmen auf Dauer wirtschaftlich nicht bereichern.
Top Ausbildungsbetrieb
Um unter den Ausbildungsbetrieben als Top Unternehmen zu gelten, muss den Auszubildenden eine hohe Bedeutung beigemessen werden. Nimmt sich das Unternehmen genügend Zeit, um dem Lehrling die Arbeitsschritte möglichst ausführlich zu erklären? Wird ihm ein Ansprechpartner an die Seite gestellt? Versteht der Auszubildende das wieso und warum seiner Tätigkeit? Ist die Ausbildung möglichst vielseitig und klar gegliedert? Wie gut ist die Prüfungsvorbereitung? Erhält der Azubi regelmäßig Feedback? Werden die Stundenzahlen eingehalten? Wie gut ist das Betriebsklima? Wie hoch sind die Chancen für eine Übernahme? Sind die Ausbildungsinhalte und der technische Fortschritt im Unternehmen auf dem neuesten Stand? Dürfen Vorschläge eingebracht werden? Zusammenfassend ist das Image des Ausbildungsbetriebs ausschlaggebend für die Bewertung als Top oder Flop. Alle Betriebe haben die Chance sich als attraktiver Arbeitgeber einen Namen zu verschaffen. Der Aufbau eines positiven Image ist ein andauernder Prozess und keine Fassade. Es bedarf Anstrengung und Ausdauer. Doch es lohnt sich allemal in die Zukunft der eigenen Mitarbeiter zu investieren.
Sprechen Sie mich gerne an, wie Ihr Unternehmen als „Wunsch-Arbeitgeber“ dargestellt und die Bekanntheit erhöht werden kann, um ein positives Image aufzubauen und den Bewerbereingang zu fördern.
[*]Auf die Studienwahl wird in diesem Zusammenhang nicht eingegangen.
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